Ein schwieriges Umfeld, aber robuste Zukunftsreife: Lesen Sie im aktuellen Report zur Telekommunikations- und Medienbranche des KPMG Future Readiness Index, wie die Unternehmen ihre Zukunftsfähigkeit einschätzen, den aktuellen geopolitischen Spannungen begegnen, und wo sie ihre Investitionsschwerpunkte setzen.
Der KPMG Future Readiness Index 2022 zeigt: Auch wenn der Optimismus in der Telekommunikations- und Medienbranche eher verhalten ist, sieht die Mehrzahl der von uns befragten Entscheidungsträger:innen ihre Unternehmen als gut für die Zukunft aufgestellt an. Der Russland-Ukraine-Krieg und seine Folgen scheinen bislang keine gravierenden Auswirkungen auf die Branche zu haben.
Die positive Zukunftseinschätzung für das eigene Unternehmen ist nicht unbegründet, sondern auch ein Resultat vielversprechender Marktpotenziale in der Telekommunikations- und Medienbranche: Zum einen liefern die Telekommunikationsunternehmen die Grundlagen für die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und schaffen mit leistungsstarken Infrastrukturen die Voraussetzung für smarte Lösungen in einer vernetzten Welt. Zum anderen sind die professionellen Medien gerade in unsicheren Krisenzeiten die wichtigste Quelle für verlässliche Informationen und Analysen und profitieren aktuell monetär von steigenden Abschlüssen bei digitalen Abonnementangeboten.
Optimismus
58 Prozent der befragten Telekommunikations- und Medienunternehmen sind optimistisch. Dies ist ein Rückgang von vier Prozentpunkten gegenüber 2018.
Aber: Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist nach der Corona-Pandemie die nächste Krise, in welcher der Telekommunikations- und Mediensektor seine Systemrelevanz zeigen kann. Eine unabhängige Berichterstattung und sichere Kommunikationskanäle haben angesichts von Fake News und (Cyber-)Angriffen auf die zivile Infrastruktur einen höheren Stellenwert bekommen.
Reifegrad
86 Prozent sehen sich gut aufgestellt, um die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden auch in Zukunft bedienen zu können und 76 Prozent beurteilen ihr Produkt- und Service-Portfolio als zukunftsfähig.
Aber: Diese Werte sind in der Sommerbefragung des Future Readiness Index leicht zurückgegangen. Verbessert haben sich stattdessen das Risikomanagement und die Krisenfestigkeit. Deutlich mehr Medien- und Telekommunikationsunternehmen beurteilen ihre Anpassungsfähigkeit an gesellschaftlichen Wandel, ökologische und weltwirtschaftliche Entwicklungen besser als zu Beginn des Jahres.
Investitionen
Rund 70 Prozent der Unternehmen investieren besonders stark in die Optimierung von Prozessen und Arbeitsabläufen, in Technologie und eine Verbesserung ihrer Innovationsfähigkeit. Auch verstärken 60 Prozent ihre Investitionen in Personal. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren.
Aber: Investitionen in eine Verbesserung der Anpassungsfähigkeit an Entwicklungen im erweiterten Marktumfeld sind bei vielen Medien- und Telekommunikationsunternehmen trotz Russland-Ukraine-Krieg, gestörten Lieferketten sowie Energiekrise weiterhin von untergeordneter Bedeutung.
Trend-Sensitivität
70 Prozent sehen Cybersicherheit als sehr große Herausforderung für die nächsten fünf Jahre an und nur 44 Prozent beurteilen plattformbasierte Geschäftsmodelle und disruptive Technologien als große Zukunftsherausforderungen.
ESG: Ökologie und Klimawandel sind für die Medien- und Telekommunikationsbranche scheinbar von untergeordneter Bedeutung. Im Sommer 2022 war Nachhaltigkeit nur noch für 30 Prozent der Befragten eine große Herausforderung. Allerdings wird zunehmend Wert auf gesellschaftliche Verantwortung und gute Unternehmensführung gelegt. Es dominieren also die S- und G-Dimension von ESG.
Deutschland muss mehr in die digitale Infrastruktur investieren
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