Kirchliche Verwaltungen stehen aktuell vor einer Vielzahl von Herausforderungen mit großer Tragweite. Einerseits müssen die Fragen zur nachhaltigen Auftragserfüllung(wie können die vorhandenen Mittel auf die Vielzahl vorhandener Angebote sinnvoll verteilt werden, was kann aufrechterhalten werden, wovon muss man sich zukünftig trennen?) beantwortet werden. Anderseits steht die Frage nach einer besseren „kirchlichen Corporate Governance“, also nach einer guten Führung, Aufsicht und Kontrolle im Fokus. Hierbei geht es insbesondere um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit kirchlichen Handelns und die Einhaltung (rechtlicher) Vorgaben und die Sicherstellung der Compliance.
In diesem Zusammenhang ist die besondere Bedeutung der Prozesse hervorzuheben, die die Basis einer guten kirchlichen Corporate Governance bilden. Die Prozesse stellen die Konkretisierung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten dar, die rechtssicheres, nachvollziehbares und zielorientiertes Arbeiten ermöglichen. Eine Governance ohne definierte Prozesse ist hingegen wie ein Schaltung ohne Zahnrad. Sie greift ins leere.
In diesem Dokument werden die Bedeutung des Prozessmanagements für kirchliche Verwaltungen aufgezeigt und grundlegende Begriffe erläutert. Anschließend wird der Nutzen eines Prozessmanagements beleuchtet und abschließend ein Ansatz für einen sukzessiven, ressourcenschonenden Aufbau eines Prozessmanagements in einer kirchlichen Verwaltung vorgestellt.