Der Brexit war und ist für die deutsch-britischen Wirtschaftsbeziehungen eine Zäsur. Doch in Unternehmen macht sich verhaltener Optimismus breit. Das geht aus dem „German British Business Outlook 2023“ hervor, der bereits zum fünften Mal durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die British Chamber of Commerce in Germany (BCCG) erstellt wurde. Im Zentrum der Umfrage stehen die Geschäftserwartungen deutscher und britischer Unternehmen.
Kernergebnisse im Überblick:
- 2022 war den Befragten zufolge noch ein Jahr des Übergangs mit Umsatz- und Ergebnisrückgängen - 35 Prozent der Befragten verzeichneten Umsatzrückgänge, nur 29 Prozent Umsatzsteigerungen. Jetzt zeichnet sich eine Trendwende ab: Für 2023 erwarten 33 Prozent der Befragten Umsatzsteigerungen und nur noch 23 Prozent Rückgänge.
- Der Brexit bleibt folgenschwer, die Auswirkungen sind weiterhin präsent: Erhöhter Verwaltungsaufwand und Mehrkosten belasten Margen. Selbst drei Jahre „danach“ beklagen 51 Prozent der Befragten eine Verschlechterung der Wirtschaftslage; nur 14 Prozent berichten von einer Verbesserung.
- Die Investitionsabsichten sind noch verhalten. Es gibt einen Anstieg der geplanten Kleinprojekte (Volumen bis zu 5 Millionen Euro) von 16 auf 33 Prozent der Unternehmen, aber keine Pläne für Großprojekte.
- Die Wirtschaftsfreundlichkeit wird als besonderes Plus des Investitionsstandorts UK eingeschätzt. Die relevantesten positiven Aspekte: geschäftsfreundliches Umfeld, geringere Regulierung, weniger Bürokratie.
- Hoffnungen ruhen auf König Charles III als Mediator zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. 54 Prozent der Befragten setzen darauf, dass er die Zusammenarbeit mit der EU und mehr als ein Drittel (37 Prozent) die Zusammenarbeit mit Deutschland im Besonderen fördert.